Wie geht es weiter mit der Kindertagesförderung in MV?

Zum Antrag „Strategische Ausrichtung der Kindertagesförderung in Mecklenburg-Vorpommern“ erklärt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt: 

„MV verfügt über ein ausreichendes Netz an Betreuungseinrichtungen und hat eine hohe Auslastungsquote in den Kitas vorzuweisen. Entscheidend für eine gute frühkindliche Bildung ist allerdings nicht die Anzahl der Einrichtungen, sondern deren Qualität. Das ist und bleibt der Schlüssel für mehr Chancengleichheit für alle Kinder von Anfang an. 

Die Erzieherinnen und Erzieher in den Kitas sowie die Tagespflegepersonen stellen sich tagtäglich engagiert der Herausforderung, gute Bildung von Anfang an zu sichern. Der Qualitätsstandard in der Kita definiert sich über die Rahmenbedingungen, unter denen die Betreuung der Kinder stattfindet. Um bessere Arbeitsbedingungen für die Erzieherinnen und Erzieher zu schaffen,   fordern wir seit langem die Absenkung der Fachkraft-Kind-Relationen, angefangen von der Krippe bis zum Hort. Weiterhin ist den Pädagoginnen und Pädagogen für alle Tätigkeiten, die nicht im direkten Kontakt mit den Kindern stattfinden, mehr Zeit einzuräumen. Nicht zuletzt profitieren die Kinder, wenn die Beschäftigten nicht mehr derart unter Stress stehen. 

In anderen Bundesländern hat es sich bereits bewährt, dass in den Kitas multiprofessionelle Teams eingesetzt werden, die den heutigen komplexen Ansprüchen besser gerecht werden. Gerade auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft wäre dies auch in MV ein guter Weg, um Kindern und deren Familien frühzeitig zu helfen. 

Eine große Baustelle ist das Finanzierungssystem im KiföG. Es ist zu bürokratisch und belastet Eltern und Kommunen unverhältnismäßig stark. Das Land beteiligt sich für ostdeutsche Verhältnisse unterdurchschnittlich. Perspektivisch muss der Kita-Besuch für die Eltern kostenfrei sein.“