Unsicherheiten und Probleme bei der Vollverpflegung in Kitas ausräumen

Die Linksfraktion wird auf der Landtagssitzung in der kommenden Woche den Antrag „Partnerschaftliche Zusammenarbeit in der Kindertagesförderung gemeinsam mit den Eltern umsetzen“ (Drs. 6/3891) einbringen. Dazu erklärt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin, Jacqueline Bernhardt: 

„Seit Anfang des Jahres gilt die Vollverpflegung in den Kitas. Dies ist grundsätzlich zu begrüßen. Jedes Kind braucht ein gesundes, schmackhaftes Essen. Allerdings gibt es seit Monaten bei der Umsetzung der Vollverpflegung zahlreiche Probleme. Zunächst war lange unklar, was mit der Vollverpflegung konkret gemeint war. Licht in dieses Dunkel kam erst im Herbst 2014. Das war  für die Träger der Einrichtungen und die Elternvertreter aber viel zu spät, um gemeinsam einen vernünftigen Weg zur Umsetzung zu finden. Dies macht auch eine Elternpetition deutlich, die vergangene Woche den Landtag erreichte. 

Darüber hinaus bestehen weitere Unsicherheiten, nicht zuletzt wegen schwammiger Aussagen der Landesregierung. Es ist beispielsweise unklar, was es bedeutet, dass nur Mahlzeiten abgerechnet werden können, die ein Kind regelmäßig während der Betreuungszeit zu sich nimmt. Es gibt aber keine regelmäßigen, konkreten Betreuungszeiten. Die Verträge beinhalten lediglich die Art der Betreuung – ob Ganztags-, Halbtags- oder Teilzeitplatz. Hier und in weiteren Punkten muss eine landesweit einheitliche Klärung her. 

Nicht zuletzt hat die Einführung der Vollverpflegung Schwächen bei der Elternmitwirkung deutlich gemacht. Eltern und Träger kannten zum Teil nicht oder nur unzureichend die Rechte und Pflichten von Eltern. Eltern wollen aber mitreden. Daher müssen Interessenvertretungen in Form von Elternräten gestärkt und die Bildung eines Landeselternbeirates sollte von der Landesregierung unterstützt werden.“