Unsicherheiten bei Umsetzung Kita-Vollverpflegung ausräumen!

Die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt, begrüßt, dass Sozialministerin Birgit Hesse heute die Öffentlichkeit zur Umsetzung der Vollverpflegung in Kindertagesstätten informiert hat. „Es ist dringend notwendig, dass die Ministerin Rede und Antwort steht, denn seit langem gibt es bei allen Beteiligten Unsicherheiten zur Umsetzung dieser ab kommenden Jahr geltenden gesetzlichen Neuregelung“, erklärte Frau Bernhardt am Montag. 

Es sei lange nicht abschließend geklärt gewesen, welche Kosten mit der Neuregelung über die Vollverpflegung tatsächlich auf die Eltern zukommen. Die Befürchtung, dass viele Kosten auf die Eltern abgewälzt werden, habe sich heute leider bestätigt. „So haben die Eltern nicht nur die direkten Kosten für das Essen zu tragen, sondern sie werden auch für  indirekte Versorgungskosten mit zur Kasse gebeten, darunter Kosten für die Zubereitung und Ausreichung des Essens“, so Frau Bernhardt. Aber auch die Kosten für die Ausstattung sowie notwendige bauliche oder räumliche Veränderungen, die als „allgemeine Platzkosten“ von allen Finanzierungsbeteiligten getragen werden, müssten anteilig auch von den Eltern finanziert werden. Angesichts immer weiter steigender Elternbeiträge sei ein Einlenken erforderlich. „Wenn das Land Standards aufstellt, muss es auch für die Finanzierung sorgen und darf die Eltern damit nicht alleine lassen. Kita- Betreuung wird sonst zum Luxus.“ 

„Zudem ist nach wie vor unklar, wie gesunde und gut schmeckende Nahrung tatsächlich definiert wird und welche Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zur Anwendung kommen“, so Frau Bernhardt. Das KiföG M-V regelt keine verbindliche Einhaltung der Standards, sondern ist als Soll-Vorschrift eher eine Empfehlung als eine Verpflichtung. Offen sei auch, wie die Einhaltung der Standards überprüft und besondere Ernährungsformen berücksichtigt werden sollen.