Tropfen auf den heißen Stein behebt nicht Fachkräftemangel in den Kitas

Zur Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage „Modellprojekt Aufbauweiterbildung für ENZ-Ausbildung“ (Drs.: 7/5805) erklärt die kinder- und jugendpolitische Sprecherin, Jacqueline Bernhardt:

„Es wird zunehmend deutlich, dass die Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin bzw. zum staatlich anerkannten Erzieher für 0- bis 10-Jährige (ENZ) den Fachkräftemangel in der Kindertagesförderung nicht beheben kann.

Das Land braucht staatlich anerkannte Erzieherinnen und Erzieher für 0- bis 26-Jährige. Deshalb ist grundsätzlich richtig, nach Möglichkeiten zu suchen, wie Absolventinnen und Absolventen der Erzieherinnen und Erzieher für 0- bis 10-Jährige zu vollwertigen Erzieherinnen und Erziehern weitergebildet werden können. Für die im Rahmen eines Modellprojekts eingeführte Aufbauweiterbildung für ENZ-Absolventinnen und -Absolventen gab es auf die 25 zur Verfügung stehenden Plätze allerdings lediglich zwei Bewerbungen. Zum Teil lag dies an den zu knappen Bewerbungsfristen, zudem wurden die ENZ-Auszubildenden erst sehr spät über den Aufbauweiterbildungsgang informiert. Hier muss die Landesregierung dringend ihre Informationspolitik ändern, um junge Menschen für die Aufbauweiterbildungsgang zu begeistern!

Schätzungen gehen davon aus, dass im Land für eine qualitativ hochwertige Kindertagesförderung bereits heute etwa 5000 Erzieherinnen und Erzieher fehlen. Zwei Bewerbungen für die Aufbauweiterbildung ist da allenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Landesregierung muss endlich aus dem Knick kommen und vollwertige Erzieherinnen und Erzieher anhand einer an den Bedarfen orientierten Ausbildungsplatzplanung ausbilden. Alles andere ist Stückwerk.“