Teufelskreis von Langzeitarbeitslosigkeit und Armut endlich durchbrechen

Zur Ablehnung des Antrags „Aktionsplan ‚Zukunft für Kinder – Perspektiven für Eltern im SGB II“ heute im Landtag erklären die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin, Jacqueline Bernhardt, sowie der arbeitsmarktpolitische Sprecher der Linksfraktion, Henning Foerster: 

Foerster: „Im Mittelpunkt des Aktionsplans des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) stehen Familien, in denen kein Elternteil erwerbstätig ist und die bereits länger auf Hartz IV angewiesen sind. Sollte es nach einem Jahr nicht gelungen sein, zumindest ein Elternteil in den Arbeitsmarkt zu integrieren, schlagen BDA und DGB eine zeitlich befristete, öffentlich geförderte und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung vor. Die Ablehnung von SPD und CDU, sich diesem Aktionsplan anzuschließen, ist nicht nachvollziehbar. Zumal die Landesregierung keinen eigenen Plan zur Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit und der damit verbundenen negativen Folgen für die Betroffenen und deren Familien haben.“ 

Bernhardt: „Die Untätigkeit der Großen Koalition ist verantwortungslos, insbesondere vor dem Hintergrund des hohen Anteils an armen Kindern in M-V und der ‚Vererbung‘ von Armut. Wer die Verstetigung von Armut bekämpfen will, muss möglichst früh ansetzen – gerade bei den Kindern. Die Hilfequote der Kinder unter 15 Jahren in Bedarfsgemeinschaften beträgt in M-V 23,3 Prozent. Anhaltende Bedürftigkeit in der Kindheit führen schnell zu lebenslanger Benachteiligung – in finanzieller und beruflicher Hinsicht, aber auch bei den Bildungschancen und der gesellschaftlichen Teilhabe. Der Teufelskreis von Hartz IV und Armut muss endlich durchbrochen werden.“