Mehr Qualität in der Kindertagesbetreuung ist Investition in die Zukunft

Zur heute veröffentlichten Studie der Bertelsmann-Stiftung zur Qualität in der frühkindlichen Bildung erklärt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt:

„Wieder zeigen die Ergebnisse, dass M-V bei der Fachkraft-Kind-Relation in den Kitas bundesweit einen hinteren Platz einnimmt, bei den älteren Kindern gar den letzten Platz. Bundesweit ist eine vollzeitbeschäftigte Fachkraft für durchschnittlich 4,3 ganztags betreute Krippen- oder 9,3 Kindergartenkinder zuständig. Und wieder wiegelt das Sozialministerium ab. Dabei sprechen die Zahlen für sich: In M-V liegt der Betreuungsschlüssel in der Krippe bei durchschnittlich 6 Kindern pro Fachkraft und im Kindergarten bei 14,1 Kindern. Das macht den großen Nachholbedarf in M-V deutlich. Nach den Empfehlungen der Bertelsmann-Stiftung sollte sich eine Fachkraft um höchstens 3 unter Dreijährige oder 7,5 Kita-Kinder kümmern.

Wir brauchen mehr qualifiziertes Personal in den Krippen, den Kitas und im Hort. Meine Fraktion fordert seit langem, dass die Ausbildungsplatzplanung angepasst und verbessert werden muss, um endlich dem Bedarf an Fachkräften sichern zu können. Zudem müssen Anreize geschaffen werden, damit Fachkräfte im Land bleiben. Dazu gehören gute Arbeitsbedingungen, bessere Entlohnung sowie eine komplett kostenfreie Ausbildung.

Eine qualifizierte frühkindliche Bildung ist eine Investition in die Zukunft. Sie schafft Chancengleichheit für alle Kinder und fördert ihre Entwicklung nachhaltig. Dies ist vor allem für Kinder wichtig, die in sozial schwierigen Verhältnissen aufwachsen oder aus anderen Ländern zu uns kommen. Wir brauchen ein Kita-Qualitäts-Gesetz, das bundesweit einheitliche Standards für die Kinderbetreuung festlegt. Auch der Bund muss sich an der Finanzierung einer guten Qualität in den Kinderbetreuungseinrichtungen beteiligen.“