Landesregierung muss Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern offenlegen

Die kinderpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt, fordert die Landesregierung erneut auf, ihre Ausbildungsplatz- und Bedarfsplanung für Erzieherinnen und Erzieher bis 2020 umgehend zu aktualisieren und offenzulegen. „Die Geheimniskrämerei muss endlich ein Ende haben, wie in vielen anderen Bereichen blenden SPD und CDU auch hier die Probleme aus und regieren an den Realitäten vorbei“, erklärte Frau Bernhardt.

Nach Angaben der Landesregierung gab es im Jahr 2010 lediglich 361 Absolventinnen und Absolventen in der Erzieher- und Heilerziehungspfleger-Ausbildung im Land. „Bekanntlich kommen lediglich etwa 65 Prozent der Absolventinnen und Absolventen in den Kitas oder der Kindertagespflege an. Zudem gehen bis 2020 mehr als 3 000 Fachkräfte in Rente“, so Frau Bernhardt. Deshalb ergebe sich ein durchschnittlicher Einstellungsbedarf von jährlich mehr als 350 Fachkräften. Zusätzlicher Personalbedarf von mehr als 150 Erzieherinnen und Erziehern entstehe durch die geplante Absenkung des Betreuungsschlüssels in den Kitas. „Angesichts dieser Zahlen so zu tun, als sei alles in Butter, ist schon reichlich unverfroren“, sagte Frau Bernhardt.

Die schwache Verhandlungsposition der Träger für ausreichend Personal und eine auskömmliche Bezahlung ist aus Sicht der Linksfraktion der zu niedrig angesetzten Landesförderung und unzureichenden gesetzlichen Vorgaben  geschuldet. „Das Land muss die im Kita-Gesetz fixierten Regelungen verbindlicher gestalten und mehr Geld ins System geben“, betonte Frau Bernhardt. Die Linksfraktion unterstützt die Forderungen der GEW, der Liga und des Paritätischen nach mehr Ausbildungsplätzen, besseren Arbeitsbedingungen und einer bedarfsgerechten Landesfinanzierung. „Wir werden die Probleme weiter im Landtag ansprechen und auch bei den anstehenden Haushaltsberatungen aufrufen“, so Frau Bernhardt.