Kinderlose nicht zu Sündenböcken machen

Nach Ansicht der kinder- und familienpolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt, ist der Vorschlag von Vertretern der Jungen Gruppe in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Kinderlose mit einer Sonderabgabe zu besteuern, der denkbar schlechteste Weg, die Probleme in der sozialen Sicherung zu bewältigen.
„Wer heute Kinderlose höher belasten will, um eine sogenannte Demographiereserve aufzubauen, hat das Grundprinzip der Sozialversicherung nicht verstanden“, erklärte Frau Bernhardt am Mittwoch. Hier gelte der Gedanke der Solidarität, was bedeute, dass die Behandlung bei Krankheit oder der Erhalt einer Rente nicht enden, wenn die eigenen Beiträge aufgebraucht sind. „Anstatt Kinderlose zu Sündenböcken zu machen, müssen die Bedingungen für Familien mit Kindern verbessert werden“, betonte Frau Bernhardt. Dazu gehörten u.a. die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie genauso wie auskömmliche Einkommen und Regelsätze für Kinder, die ihnen eine gesunde Entwicklung und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen.
„Ohnehin ist nicht die Anzahl der Kinder für künftige Einnahmen der Kranken- und Rentenkassen entscheidend, sie müssen vielmehr als künftige Erwerbstätige sozialversicherungspflichtig beschäftigt sein und ein Einkommen erhalten, von dem sie und ihre künftigen Familien in Würde leben können“, so Frau Bernhardt.