Kinderarmut endlich ernst nehmen und gezielt entgegenwirken

Zur heute veröffentlichten Auswertung der Hans-Böckler-Stiftung zur Kinderarmut in Deutschland erklärt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt: 

„Wie die aktuelle Auswertung zeigt, ist die Kinderarmut in M-V zwar von 33 auf 29 Prozent gesunken, dennoch rangiert sie im Bundesdurchschnitt von 19 Prozent zusammen mit Bremen und einigen ostdeutschen Bundesländern immer noch auf den hinteren Plätzen. 

Zu den Ursachen des leichten Rückgangs wird unter anderem genannt, dass die Arbeitslosenquote zurückgegangen sei, ohne jedoch das tatsächliche Einkommen zu berücksichtigen, welches Familien zur Verfügung steht. Eine genaue Analyse der Ursachen für Kinderarmut, aber auch für deren Rückgang ist unabdingbar, um geeignete Maßnahmen gegen die grassierende Kinderarmut entwickeln und einsetzen zu können. Sind ganz konkrete Maßnahmen für den leichten Rückgang verantwortlich, so sind diese zu verstärken. Es muss auch untersucht werden, wie sich der verstärkte Zuzug von Flüchtlingskindern auf die Kinderarmut in M-V auswirkt. 

Alle Anstrengungen der Landespolitik müssen darauf ausgerichtet sein, den Kindern bestmögliche Entwicklungschancen und eine gute Perspektive zu ermöglichen. In jedem Fall muss das Problem der Kinderarmut als solches von der Landesregierung endlich anerkannt und ernst genommen werden. M-V darf nicht weiter eines der Schlusslichter in Sachen Kinderarmut und ‚Armenhaus‘ Deutschlands sein.“