Kinder- und Jugendarbeit muss endlich ernst genommen werden

Zum turnusmäßigen Bericht des Landesjugendhilfeausschusses M-V im Sozialausschuss des Landtages erklärt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt: 

„Bei dem Bericht wurde deutlich, dass durch die fehlende inhaltliche und organisatorische Unterstützung des Kommunalen Sozialverbandes (KSV) der Landesjugendhilfeausschuss und seine Unterausschüsse nur eingeschränkt arbeiten konnten. Das Landesjugendamt und somit auch der Landesjugendhilfeausschuss sind seit 2012 dem KSV zugeordnet. 

Wegen der fehlenden Unterstützung konnten die Jugendverbände, die kommunalen Spitzenverbände, die Landkreise und kreisfreien Städte nicht in die Vorbereitung einbezogen werden. In der Folge beschränkte sich die Arbeit des Landesjugendhilfeausschusses auf die Anhörung von Berichten anderer Stellen. Der Landesjugendhilfeausschuss konnte damit seine gesetzlichen Aufgaben nicht erfüllen, wie etwa die Erstellung einer Landesjugendhilfeplanung oder die Weiterentwicklung der Jugendhilfe. 

Dabei wäre es besonders wichtig, die Jugendhilfe endlich ernst zu nehmen, da sie gegenwärtig stagniert. Es geht nur noch um Bestandssicherung der Jugend-, Jugendsozial- und Schulsozialarbeit, Bereiche, die bedarfsgerecht ausgebaut werden müssen. Dazu ist ein gut funktionierender, effektiver Landesjugendhilfeausschuss unabdingbar. 

Obwohl der KSV signalisiert, den Landesjugendhilfeausschuss künftig besser unterstützen zu wollen, bleibt das Grundproblem: Das Land hat keinen Einfluss auf die Arbeit des Landesjugendamtes und des Landesjugendhilfeausschusses. Auch deshalb wird meine Fraktion in der kommenden Landtagssitzung beantragen, das Landesjugendamt samt Landesjugendhilfeausschuss wieder in das Landesamt für Gesundheit und Soziales einzugliedern. Das Land muss wieder die Verantwortung übernehmen. Nur so kann Mecklenburg-Vorpommern tatsächlich zum Kinderland M-V entwickelt werden.“