In Mecklenburg-Vorpommern kaum Interesse fürs Betreuungsgeld

Wie aus der Antwort auf die Kleine Anfrage (Drs. 6/3206) der kinder-, jugend- und familienpolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt, hervorgeht, stößt das Betreuungsgeld in MV nach wie vor nur auf minimales Interesse. 

„Zwar gibt es seit Inkrafttreten des Betreuungsgeldes vor gut einem Jahr in diesem Jahr mit 1030 bewilligten Anträgen eine leichte Steigerung. Aber selbst die Landesregierung räumt ein, dass die Quote der Inanspruchnahme nach wie vor eher gering ist“, erklärte Frau Bernhardt. Sie habe auch keine bzw. nur geringe Auswirkung auf die Inanspruchnahme der Kitas im Land. „Wir sehen uns erneut bestätigt: Das Betreuungsgeld ist ein familienpolitischer Flop und gehört abgeschafft“, betonte Frau Bernhardt. 

Die Linksfraktion hat im Landtag bereits mehrfach die Abschaffung des Betreuungsgeldes gefordert. „Die SPD spricht sich im Grunde auch dafür aus, konnte sich aber bei ihrer Koalitionspartnerin CDU nicht durchsetzen“, so Frau Bernhardt. Die Mittel, die für das unsinnige Betreuungsgeld ausgegeben werden, wären aus Sicht der Linksfraktion sinnvoller für eine tatsächliche Beitragsentlastung und eine bessere Betreuung der Kinder investiert. 

„So muss der Qualitätsstandard in den Krippen angehoben werden“, sagte Frau Bernhardt. Noch immer liege MV mit einem Betreuungsschlüssel von 1:6 weit hinter den wissenschaftlichen Empfehlungen von 1:3. „Ein guter Betreuungsschlüssel ist jedoch wichtig, damit Erzieherinnen und Erzieher tatsächlich Zeit zur individuellen Förderung der 0- bis 3-Jährigen haben und somit die Grundlagen für eine gute Bildung legen können“, so Frau Bernhardt. „Gute Bildung ist wiederrum ein wesentlicher Faktor im Kampf gegen Kinderarmut.“