Höchste Zeit für Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe

Zur vorläufigen Einigung zwischen der Gewerkschaft Verdi und den kommunalen Arbeitgebern zur Verbesserung der Situation von Erzieher- und Sozialdienstberufen erklärt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt:

„Das vorliegende Angebot unterscheidet sich nicht grundlegend von dem Ergebnis im Sommer, das von den Beschäftigten abgelehnt wurde. Dennoch bewirkten die Nachverhandlungen leichte Verbesserungen. Was jedoch viel entscheidender ist: Es wurde eine öffentliche Debatte über eine generelle Aufwertung der Erzieher- und Sozialdienstberufe in Gang gebracht. Dafür war es höchste Zeit.  

In M-V sind es insbesondere die Erzieherinnen und Erzieher in den kommunalen Kindertagesstätten, die um eine Aufwertung ihrer Leistungen kämpfen. Immer noch herrschen große Unterschiede im Verdienst zwischen kommunalen und freien Trägern, immer noch gibt es zu wenige Männer in dem Beruf. Letzteres liegt in der fehlenden Anerkennung des Berufsbildes, die sich auch in dem geringen Verdienst niederschlägt.  

Erzieherinnen und Erzieher leisten tagtäglich engagiert eine sehr wertvolle Arbeit. Aber es sind die Rahmenbedingungen, die nicht stimmen – gerade hier in M-V. So haben wir die schlechtesten Betreuungsschlüssel bundesweit, und die Bezahlung hinkt immer noch hinterher. Dabei betonen alle Politikerinnen und Politiker, egal welcher Couleur, dass nur durch eine gute Bildung, die in der Krippe beginnt, Kinder vergleichbare Chancen bei ihrem späteren Lebensweg haben. Für eine gute Bildung sind qualifizierte Erzieherinnen und Erzieher unerlässlich, die eben auch angemessen bezahlt werden müssen. 

Die Beschäftigten entscheiden nun, ob sie das Ergebnis mittragen. So oder so, es kann nur ein Zwischenschritt zur tatsächlichen Aufwertung der Erzieher- und Sozialdienstberufe sein.“