Für die Jüngsten die Besten mit angemessenem Lohn

Vor dem Hintergrund des Erzieherinnen- und Erziehermangels in den Kitas des Landes hat sich die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt, zu einem Arbeitsgespräch mit der Expertin für Frühpädagogik, Prof. Dr. Marion Musiol, an der Hochschule Neubrandenburg getroffen. „Prof. Musiol hat die Auffassung meiner Fraktion bestätigt, dass ein gesamtheitliches Konzept notwendig ist, um den Fachkräftebedarf in den Kitas zu sichern“, erklärte Frau Bernhardt am Montag. Neben guten Ausbildungsbedingungen seien auch gute Arbeitsbedingungen erforderlich. „Dazu gehören die tarifliche Entlohnung und die Vollzeitbeschäftigung genauso wie unbefristete Arbeitsverträge“, so Frau Bernhardt. „Nur so können wir gut ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher im Land halten und eine hohe Qualität in den Kitas sicherstellen.“ In einem ersten Schritt müsse die Landesregierung die Bedarfszahlen aktualisieren und sie allen Beteiligten zugänglich machen. 

Frau Bernhardt konnte sich davon überzeugen, dass die Verhandlungen zur staatlichen Anerkennung der Absolventinnen und Absolventen des Studienganges „Early Education“ kurz vor ihrem Abschluss stehen. „Der Hochschulabschluss, den bisher 120 Absolventinnen und Absolventen erlangt haben, muss jetzt schnellstmöglich anerkannt werden, auch bundesweit.“ Nach Informationen von Prof. Musiol sind diese Absolventen Expertinnen und Experten der frühkindlichen Bildung sowie für die Beziehungsgestaltung im System der Kindertageseinrichtungen. Sie haben u.a. fundierte Kenntnisse in den Bereichen der Kooperation mit Familien, der Inklusionsarbeit und der Sozialraumorientierung. „Von den Kita-Trägern erwarte ich, dass sie diese Qualifikation anerkennen und entsprechend entlohnen“, so Frau Bernhardt. „Gerade für die Jüngsten brauchen wir bestausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen, die angemessen bezahlt werden müssen.“