Familienfreundliche Politik als Querschnittsaufgabe begreifen

Anlässlich des Internationalen Tages der Familie, der morgen zum 20. Mal begangen wird, erklärt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt: 

„Auch im sogenannten Kinder- und Familienland MV gibt es noch eine Menge zu tun, um die gesellschaftliche Gleichberechtigung von Familien mit Kindern zu erreichen und Familien als zentrale Orte der Gesellschaft zu stärken. Mehr Familienfreundlichkeit ist nur durch eine Familienpolitik möglich, die sich als Querschnittsaufgabe versteht. Sie erfordert eine ressortübergreifende Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Ziel muss es sein, die Familien in ihren individuellen Lebenslagen zu unterstützen, Hilfe und Rat anzubieten und allen gleiche Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Darüber hinaus ist es wichtig, die Gräben zwischen den Generationen zuzuschütten bzw. gar nicht erst entstehen zu lassen. 

Eine zentrale Aufgabe ist es, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Dazu gehören verlässliche, flexible und qualitativ hochwertige Kinderbetreuungsangebote genauso wie gute Löhne und Arbeitsbedingungen, die ausreichend Zeit für die Familie lassen. Eine der größten Ungerechtigkeiten ist die Armut von Kindern in Hartz-IV-Familien mit all ihren negativen Folgen für die Entwicklung der Kinder. Sie sind vielfach von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen, obwohl das oberste Gericht verfügt hat, dass dies nicht sein darf. Die Regelsätze für Kinder müssen endlich bedarfsgerecht angehoben werden. 

Nicht zuletzt müssen die Mitsprache- und -gestaltungsrechte für Großeltern, Eltern, Kinder und Jugendliche bei allen sie betreffenden Angelegenheiten gestärkt werden. Nicht über die Köpfe der Betroffenen, sondern mit ihnen gemeinsam müssen die besten Lösungen gesucht und gefunden werden.“