Fachkräftenachwuchs in den Kitas endlich sichern

Zur Ablehnung des Antrages der Linksfraktion „Ausbildungsplatzplanung für Erzieherinnen und Erzieher M-V an aktuelle Entwicklungen anpassen“ heute im Landtag erklärt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt: 

„Die Landesregierung verschließt die Augen vor der Tatsache, dass die bestehende Ausbildungsplanung für Erzieherinnen und Erzieher in Kitas den Fachkräftebedarf nicht abdecken kann. Expertenmeinungen werden in den Wind geschlagen, und auch die Erzieherinnen und Erzieher werden ignoriert. In der gegenwärtigen Planung werden aktuelle Entwicklungen, wie die Herausforderungen bei der Inklusion oder auch die steigende Zahl der Flüchtlingskinder, nicht ausreichend berücksichtigt. 

Die Ausbildung an den Fachschulen des Landes kann gegenwärtig den tatsächlichen Bedarf an Personal nicht decken. Von den derzeit 350 Absolventen gehen lediglich geschätzte 65 Prozent überhaupt in die frühkindliche Bildung, sprich in die Kita. Wir brauchen verlässliche Daten darüber, wie viele überhaupt dort ankommen. Zum anderen müssen die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Bezahlung unter Tarif, meist in Teilzeit – das ist für Berufsanfänger wenig attraktiv. Neue Streiks der Erzieherinnen und Erzieher kündigen sich deshalb bereits wieder an. 

Wir drehen uns bei diesem Thema schon viel zu lange im Kreis, und das geht zu Lasten der Beschäftigten und der Qualität der frühkindlichen Bildung für alle Kinder. Deshalb appellieren wir erneut an die Landesregierung und die Träger, hier rasch tätig zu werden, die Ausbildungsplatzplanung den Erfordernissen anzupassen, die Übergangsquote zu verbessern und dafür Sorge zu tragen, dass die Absolventen hier im Land bleiben. Die Nachfrage nach qualifiziertem Personal ist bundesweit hoch. Der Fachkräftenachwuchs wird weiterhin dorthin abwandern, wo es die besten Angebote zum Arbeiten und Leben gibt.“