Erschütternder Anstieg der Kinderpornografie in 2020

In der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2020 ist ein fast 50-prozentiger Anstieg der Kinderpornografie verzeichnet. Dazu erklärt die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt:

„Die Kriminalstatistik weist im Bereich der Sexualstraftaten einen Anstieg von 12,9 Prozent aus. Bei den Fällen von Kinderpornografie ist sogar ein Anstieg von 49,8 Prozent zu verzeichnen. Diese Entwicklung ist erschütternd.

Zwar ist im Bereich des Straftatbestandes ‚sexueller Kindesmissbrauch‘ statistisch ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Allerdings ist aufgrund des Corona-Lockdowns eine hohe Dunkelziffer wahrscheinlich, denn Anzeigen durch Fremdmelder, wie Erzieherinnen und Erzieher, Lehrkräfte oder Jugendsozialarbeiterinnen und -arbeiter waren nur sehr eingeschränkt möglich. Die positive Einschätzung von Innenmister Torsten Renz zur Polizeilichen Kriminalstatistik kann ich deshalb nicht teilen.

Der Kinderschutz muss auch in M-V deutlich verbessert werden. Wer sich in diesem Bereich zufrieden auf die Schulter klopft und lediglich nach härteren Strafen ruft, stielt sich aus der Verantwortung. Die Arbeitsgruppe ‚Kinderschutz‘ der Landesregierung muss ihre Arbeit beschleunigen. Zudem muss die Stelle eines Kinderbeauftragten geschaffen werden, zu dessen Themenschwerpunkten Sexualstraftaten gegen Kinder gehören muss. Wir werden dieses Thema auch im Sozialausschuss noch einmal auf die Tagesordnung setzen lassen.“