Endlich wirksame Maßnahmen gegen grassierende Kinderarmut einleiten

Zur Ablehnung des Antrags „Wirksame Maßnahmen gegen Armut und Armutsgefährdung von Kindern in M-V einleiten“ erklärt die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt: 

„Solange Kinderarmut in M-V grassiert, wird die Linksfraktion diesen Missstand anprangern und die Landesregierung zum Handeln auffordern. Zwar sank die Armutsquote der unter 18-Jährigen in M-V von 34,2 Prozent im Jahr 2005 auf 26,9 Prozent im Jahr 2014. Dennoch rangiert M-V im Bundesvergleich mit Bremen und Sachsen-Anhalt auf den letzten Plätzen und hat damit eine der höchsten Quoten an Kinderarmut und Armutsgefährdung in ganz Deutschland. 

Die leichte Absenkung der Armutsquote kann und darf nicht dazu führen, dass sich die Landesregierung zurücklehnt. Die Kinderarmut ist nach wie vor viel zu hoch und verschärft sich durch den Zuzug von Kindern aus Migrationsfamilien. Wir brauchen eine landeseigene Statistik zur Kinderarmut, die detailliert Auskunft gibt über die Situation und Entwicklungen. Auf dieser Grundlage kann eine kontinuierliche, qualifizierte Sozialberichterstattung erfolgen und können entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. 

Eines ist bereits heute unumstritten: Je früher die Kinder – von Einheimischen und Flüchtlingen – in die Kindertagesbetreuung kommen und dort gefördert werden, desto besser sind die Voraussetzungen für gesellschaftliche Teilhabe und den weiteren Bildungsweg. Armut und Armutsgefährdung dürfen nicht zum Nachteil für die Entwicklung der Kinder werden. Deshalb ist es dringend geboten, Kinderbetreuungsplätze für alle Kinder auszubauen und beim Nutzen der Angebote umfassend zu helfen.“