Einhaltung des Fachkraft-Kind-Schlüssels in Kitas ist oberstes Gebot

Zur Erklärung von Sozialministerin Birgit Hesse, angesichts der aktuellen Flüchtlingssituation in den Kitas flexibel mit dem Fachkraft-Kind- Schlüssel umzugehen, erklärt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Linksfraktion Jacqueline Bernhardt: 

„Die aktuelle Situation bezüglich der Flüchtlingskinder stellt auch Kitas vor große Herausforderungen. So ist für die Betreuung und sprachliche Integration zusätzliches Personal erforderlich. Dabei darf es keine Abstriche bei der frühkindlichen Bildung geben. Die notwendige Aufstockung des Personals darf nicht länger zu Lasten der Eltern und Wohnsitzgemeinden gehen. Land und Bund stehen hier in der Pflicht, Schwerpunkt-Kitas u.a. bei der sprachlichen Integration zu unterstützen.  

Ein Abweichen von den gesetzlich festgeschriebenen Standards darf auf keinen Fall passieren. Bereits jetzt gibt es die Möglichkeit, für die Dauer von 6 Monaten von dem Betreuungsschlüssel abzuweichen, wenn durchschnittlich das Betreuungsverhältnis gewahrt wird. Gerade Kinder aus Flüchtlings- und Migrantenfamilien brauchen besondere Unterstützung, damit sie rasch die deutsche Sprache erlernen. Dafür ist ein guter Fachkraft-Kind-Schlüssel erforderlich. 

Die Landesregierung muss auf die Einhaltung der gesetzlichen Standards achten und nicht von vornherein ein Abweichen in Betracht ziehen. Zudem hätte sie längst Zeit gehabt, sich auf die Situation einzustellen. Hätte sie, wie von uns Ende vergangenen Jahres gefordert, einen Bericht zum Stand der Integration von Migrantinnen und Migranten erarbeitet, dann hätte sie Vorsorge treffen können. Auch rächt sich heute, dass die derzeit gültige Ausbildungsplatzplanung für Erzieherinnen und Erzieher den zusätzlichen Bedarf nicht berücksichtigt.“