DESK-Verfahren ist überflüssig – Gelder sinnvoll einsetzen

Zur Vorstellung des Projektberichts „Was hat das KiföG MV gebracht? Summative Evaluation“ erklärt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt: 

„Jährlich werden durch das Land fünf Mio. Euro für Kitas in ‚schwieriger sozialräumlicher Lage‘ bereitgestellt, damit diese das sogenannte Dortmunder Entwicklungsscreening (DESK-Verfahren) durchführen. In den kommenden zwei Jahren soll der Betrag noch einmal um zwei Mio. Euro aufgestockt werden. In dem Bericht wird empfohlen, dieses Screening in weiteren Kitas mit Kindern, die einen ‚niedrigen Sozialstatus‘ aufweisen, einzuführen. Dabei soll der Entwicklungsstand von 3- bis 6-jährigen Kindern in den Bereichen Motorik, Sprache, sozial-emotionale Entwicklung sowie zur Gesamtentwicklung ermittelt werden. 

Aus unserer Sicht ist das DESK-Verfahren nicht erforderlich. Jede Erzieherin und jeder Erzieher in allen Kitas des Landes ist bereits heute verpflichtet, die Entwicklung jedes Kindes zu beobachten und zu dokumentieren. Dafür werden Beobachtungsbögen genutzt, die sich bewährt haben und den Entwicklungsstand präzise darstellen. Sie können im Ergebnis gezielt für die Betreuung und Förderung entwicklungsverzögerter Kinder genutzt werden. 

Gegen Ende der Kindergartenzeit wird auf dieser Grundlage der abschließende Bericht formuliert, der mit den Eltern ausgewertet wird. Diese entscheiden, ob sie den Bericht an die künftige Schule weiterleiten. Die DESK-Dokumentation ist nicht nötig. Das dafür eingesetzte Geld könnte nützlicher verwendet werden, etwa zur Absenkung des Betreuungsschlüssels im Krippenbereich auf 1:5. Damit hätten die Erzieherinnen und Erzieher mehr Zeit, sich jedem Kind verstärkt zuzuwenden.“