Auch Armut ist eine Form von Gewalt gegen Kinder und Jugendliche

Die Linksfraktion unterstützt die Aktionswoche „Keine Gewalt gegen Frauen und Kinder“. „Wir müssen die Gesellschaft weiter und stärker sensibilisieren für dieses Thema, das oft noch tabuisiert wird“, erklärte die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt, am Montag. Die Experten gehen in Mecklenburg-Vorpommern von jährlich etwa 8000 Fällen aus, bei denen Kinder Gewalt ausgesetzt sind, die Dunkelziffer dürfte um ein vielfaches höher liegen. „Diese Kinder brauchen unsere uneingeschränkte Unterstützung, das flächendeckende Hilfe- und Unterstützungsnetz muss erhalten und ausgebaut werden.“

Nach Ansicht von Frau Bernhardt findet Gewalt gegen Kinder nicht nur in physischer Gewalt ihren Ausdruck. „Es wird oft ausgeblendet, dass auch Armut und Bildungsbenachteiligung Formen von Gewalt gegen Kinder und Jugendliche darstellen“, sagte sie. So schließen die aus Sicht der Linksfraktion verfassungswidrigen Hartz-IV-Regelsätze tausende von Kindern und Jugendlichen von einer chancengleichen gesellschaftlichen Teilhabe aus. „Deshalb ist die Landesregierung immer noch gefordert, eine Normenkontrollklage zur Überprüfung der Hartz-IV-Regelsätze einzureichen. Ansonsten bleiben ihre Beteuerungen, sich für Kinder und Jugendliche stark zu machen, Schall und Rauch“, so Frau Bernhardt.