Anhörung offenbart gravierende Mängel an KiföG-Novelle

Nach Angaben der kinderpolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt, hat die heutige öffentliche Anhörung zum KiföG einige gravierende Mängel an dem Gesetzentwurf offenbart.

„Zunächst ist es natürlich begrüßenswert, dass es Verbesserungen bei den Standards geben soll, wie etwa die Absenkung bei der Fachkraft-Kind-Relation“, erklärte Frau Bernhardt am Rande der Anhörung. Dies sei auch von allen Anzuhörenden begrüßt worden.

Als Hauptkritikpunkt habe sich aber rasch die unzureichende Finanzierung erwiesen. „Es nützen die besten Standards nichts, wenn sie in der Praxis nicht umgesetzt werden können, weil die erforderlichen Mittel fehlen“, so Frau Bernhardt. Die Liga habe darauf verwiesen, dass die Absenkung des Betreuungsschlüssels und die Erhöhung der mittelbaren pädagogischen Arbeitszeit der Erzieherinnen und Erzieher allein in 2013 ein Defizit von etwa 750 000 Euro nach sich ziehen.

Darüber hinaus sei kritisiert worden, dass das neue KiföG nicht langfristig, strategisch ausgerichtet ist. So wäre beispielsweise ein Stufenplan zur schrittweisen Absenkung der Fachkraft-Kind-Relation in allen Betreuungsbereichen ein sinnvoller Schritt gewesen. „Bemängelt wurde außerdem, dass es nicht zu einer spürbaren Entlastung beim bürokratischen Aufwand für alle Beteiligten kommt“, so Frau Bernhardt. „Insgesamt lässt sich die Kritik mit den Worten von Frau Prof. Dr. Sabine Mönch-Kalina zusammenfassen, die sagte, dass schon morgen mit der Arbeit an einer weiteren Novelle begonnen werden müsse.“