Anhaltend hohe Anzahl von Kindern unter 15 Jahren in Hartz-IV-Familien

Nach Angaben des Bremer Institutes für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) lebten Ende 2013 in MV 24,1 Prozent aller Kinder unter 15 Jahren, und damit fast jedes 4. Kind, in einem Hartz-IV-Haushalt. Dazu erklärt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt: 

„In MV lebten mehr als 45 000 der 189 000 Kinder unter 15 Jahren im Dezember 2013 von Hartz IV, im Vergleich der Flächenländer sind nur in Sachsen-Anhalt noch mehr Kinder davon betroffen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres ist die Zahl der hilfebedürftigen Kinder lediglich um 135 oder 0,1 Prozent gesunken. Das zeigt, wie verfestigt das Problem ist. Es gibt dringenden Handlungsbedarf, sowohl bei der Förderung von Beschäftigung für die Eltern als auch beim Hartz-IV-System, einschließlich des Bildungs- und Teilhabepaketes (BuT). Letzteres ist auch in MV gescheitert, im Jahr 2012 sind mehr als 36 Prozent der zur Verfügung stehenden Mittel nicht bei den Kindern angekommen. 

Ich fordere die Landesregierung auf, sich in Bund und Land für eine bessere Integration der Hartz-IV-Bezieherinnen und -Bezieher in den Arbeitsmarkt einzusetzen. Das Bürokratiemonster BuT muss durch eine armutsfeste Grundsicherung für alle Kinder ersetzt werden. Bis diese greift müssen die die BuT-Mittel unkompliziert bei den hilfebedürftigen Kindern ankommen. 

Auch im 10. Jahr seines Bestehens hat sich nichts daran geändert, dass Hartz IV letztendlich Armut und Ausgrenzung per Gesetz bedeutet. Es benachteiligt Kinder und macht krank und muss deshalb überwunden werden.“