Nicht durchdachtes Hin und Her im Kita-Bereich

S.Sauer

Zu den Änderungen des MV-Plans bezüglich der Öffnungen im Kita-Bereich, erklärt die kinder-, jugend- und familienpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt:

     „Es ist höchste Zeit, dass nach der Öffnung der Tagespflege für Kinder nun auch ein modifizierter Plan für die Kitas vorliegt. Allerdings ist er auch nach stundenlangen Nachverhandlungen alles andere als durchdacht. So ist weiterhin fraglich, ob die Personalschlüssel und der Gesundheitsschutz sowohl für Kinder als auch die Erzieherinnen und Erzieher eingehalten werden können. Auch stellt sich die Frage, wie Eltern in Vollzeit arbeiten können, wenn absehbar ist, dass ihr Kind lediglich sechs Stunden betreut wird.

    Etwa 2600 Erzieherinnen und Erzieher – das sind fast 20 Prozent – gehören zur Risikogruppe und sind weiterhin freigestellt. So ist eine hundertprozentige Betreuung der Kinder nicht zu gewährleisten. Zumal der Betreuungsaufwand durch die weiter bestehenden Notfallgruppen nicht wegfällt. Die bereits sehr knapp bemessene Personaldecke wird noch weiter ausgedünnt, die ohnehin stark belasteten Erzieherinnen und Erzieher müssen dies wegschleppen. Es besteht die Gefahr, dass Bildung und Erziehung in den Kitas zur reinen Aufbewahrung verkommen.
     Auch zum Gesundheitsschutz für die Kinder und Erzieherinnen und Erzieher ist bislang nichts zu hören. Nach wie vor ist Desinfektion die zentrale Maßnahme zum Schutz vor Tröpfcheninfektionen. Die Fachkräfte können diese Aufgabe nicht auch noch übernehmen. Es ist vielmehr zusätzliches Reinigungspersonal erforderlich. Zudem müssen die Bringe- und Holzeiten für die Eltern so gestaltet werden, dass es nicht zu größeren Ansammlungen der Eltern kommt.“