Jacqueline Bernhardt #vorOrt in Grabow

Aus dem Wahlkreis

„Bei den anstehenden Umstrukturierungen in der Beratungslandschaft müssen die besonderen Rahmenbedingungen im ländlichen Raum Berücksichtigung finden“, erklärt die Landtagsabgeordnete, Jacqueline Bernhardt [DIE LINKE.] am Donnerstag in Grabow und sie ergänzt: „Erforderlich sind wohnortnahe Beratungsangebote; — es kann nicht sein, dass Hilfesuchende kreuz und quer durch den Landkreis geschickt werden.“ Nach der Sommerpause setzte die Landespolitikerin jüngst ihre Tour durch den Landkreis Ludwigslust-Parchim unter dem Motto ‚Aus dem Landtag auf’s Land’ fort.

     Während der Beratung mit der Geschäftsführerin der Wohnungsbau- und -verwaltungsgesellschaft mbH Grabow, Ina Kruse, wurde deutlich, dass der altersgerechte, barrierearme Um- und Neubau des Wohnungsbestandes in den kommenden Jahren eine zentrale Aufgabe des Unternehmens sein wird.  Die Altschuldenproblematik, unter der immer noch viele Wohnungsverwaltungen insbesondere im ländlichen Raum leiden und eine Wohnungsbau-Förderpolitik, die den gestiegenen Anforderungen und den rasant steigenden Baukosten hinterherhinkt, bremsen diese Pläne jedoch aus. Nach einem Neu- oder Umbau müssen vor allem, wenn Fördermittel genutzt werden, bezahlbare Mieten kalkuliert werden können. Unter den aktuellen Förderbedingungen werden jedoch viele Mietparteien vom Wohnungsmarkt ausgeschlossen; ein Thema, dass die Landespolitikerin gerne mit nach Schwerin nimmt. Eine weitere Baustelle, die immer mehr Bedeutung gewinnt, aber kaum vom Unternehmen im Alleingang zu bewältigen sein wird, ist die Etablierung eines Quartiersmanagements, d.h einer sozialen Begleitung und Unterstützung.
     Angesprochen auf das Thema machte die Bürgermeisterin von Grabow, Kathleen Bartels, im nachfolgenden Gesprächstermin deutlich, dass die Stadtverwaltung die Entwicklung der städtischen Quartiere, wie beispielsweise am Schillerplatz, ebenfalls in den Blick genommen hat. Großes Lob gab es von der Bürgermeisterin darüber hinaus für die Amtsjugendpflegerin, die unter den schwierigen Corona-Bedingungen sehr schnell ein Online-Angebot mit unterschiedlichsten Kursen und Spielen entwickelt und realisiert hat. — „In diesem Zusammenhang wies Frau Bartels aber auch auf ein Problem hin. Es ist selbstverständlich richtig und wichtig, dass die Digitalisierung der Bildung durch die Anschaffung von Geräten gefördert wird. Es ist aber zu kurz gedacht, wenn die erheblichen Folgekosten für Wartung, Software-Updates und Ersatzbeschaffungen wie selbstverständlich auf kommunale Haushalte abgewälzt werden“, macht Jacqueline Bernhardt deutlich und sie führt weiter aus: „Es muss befürchtet werden, dass der kommunale Sparzwang in vielen Städten und Gemeinden die guten Digitalisierungsansätze lahmlegen wird.“