Corona-Auswirkungen und Finanzierung im Frauenhaus des Landkreises

Grit Evelyn Krebs
Aus dem Wahlkreis

Am Montag besuchten wir gemeinsam mit der Vorsitzenden der linken Stadtfraktion in Ludwigslust, Melitta Roock, das Frauenhaus im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Wir informierten uns bei Frau Krille, Sozialpädagogische Mitarbeiterin des Frauenhauses über die Situation der Einrichtung und aktuelle Entwicklungen während der Corona-Zeit.

Es ist auf jeden Fall ein gutes Zeichen, dass die Zugänge im Frauenhaus im Rahmen der Corona-Krise nicht zugenommen haben. Es könne aber noch keine Entwarnung gegeben werden, da nicht gesagt werden kann, ob es tatsächlich keine Zunahme bei häuslicher Gewalt gebe oder ob die Zugänge erst zeitversetzt kämen. Frauen stünden jetzt noch mehr unter dem Druck der Männer, als vor der Corona-Zeit.

Melitta Roock begrüßte ausdrücklich, dass seit 2018 die Finanzierung der Frauenhäuser um 2,3 Prozent jährlich durch das Land aufgestockt wurde: „Die Aufstockung der Finanzierung ist zu begrüßen, hätte aber schon viel früher kommen müssen. Außerdem müssen auch die Voraussetzungen für die Umsetzung der Mittel geschaffen werden“.

Derzeit sei zwar Geld für eine zusätzliche Stelle vorhanden, da diese aber nur mit einer Sozialpädagogin bzw. einem Sozialpädagogen besetzt werden kann, sei bisher aufgrund des Fachkräftemangelns in diesem Bereich noch keine Besetzung erfolgt. Es muss dringend geprüft werden, inwieweit die Möglichkeit der Erweiterung der Stellenbeschreibung besteht. Hier müsse auf den aktuellen Arbeitsmarkt eingegangen werden.

Auf jeden Fall können wir alle geeigneten Kandidaten nur ermutigen, sich auf die freie Stelle zu bewerben. 

Als Arbeitsauftrag haben wir auch das Thema Barrierefreiheit mitgenommen. Es ist problematisch, dass kaum eine Unterbringung von Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen erfolgen kann, denn dies setzt oft eine Barrierefreiheit der Häuser voraus. Dies sei sogar landesweit eine große Herausforderung und müsse dringend angegangen werden. Hier werde ich mich bei der Landesregierung ausführlich informieren.