Besuch bei der Justiz in Ludwigslust

Grit Evelyn Krebs
Aus dem Wahlkreis

Im Rahmen der Landtour der Linksfraktion im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern besuchte ich das Amtsgericht und die Außenstelle des Landesamtes für ambulante Straffälligenarbeit (LaStar) in Ludwigslust. 

Beim Amtsgericht informierte ich mich, neben Themen wie der Gerichtsstrukturreform und der Personalsituation, über die Arbeitsfähigkeit des Gerichts während des Corona-Lockdowns.

Es ist zu loben, dass die Funktionsfähigkeit auch während des Lockdowns weitestgehend erhalten werden konnte. Allerdings habe Corona auch deutlich aufgezeigt, dass die Ausstattung mit mobilen Endgeräten deutlich verbessert werden muss. Viele Tätigkeiten seien während des Lockdowns in Heimarbeit erledigt worden und hätten einen Vorgeschmack auf die Herausforderungen der Digitalisierung gegeben.

Wenn in wenigen Jahren die elektronische Akte deutschlandweit eingeführt wird, muss die Ausstattung mit Laptops und Tablets deutlich besser sein.

In den Gesprächen beim LaStar ging es vor allem um die Tätigkeiten der Behörde allgemein und die aktuellen Herausforderungen in der Bewährungshilfe. Die ambulante Arbeit mit Straftätern ist für deren erfolgreiche Resozialisierung immens wichtig und hilft Wiederholungstaten zu verhindern. Insbesondere das frühe Ansetzen der Bewährungshilfe bereits im Strafvollzug sei der richtige Weg. Das LaStar trage deshalb maßgeblich zur Kriminalprävention bei. Allerdings herrschte mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des LaStar Einigkeit darüber, dass das Handlungsfeld im Bereich der Präventionsmaßnahmen noch viel breiter sein muss.

Gerade im Bereich des Kinderschutzes ist Prävention enorm wichtig. Strafschärfungen allein seien kein probates Mittel, da sie erst nach der Tat Wirkung entfalten würden und nicht zum Schutz der Kinder beitrügen. Wirklicher Kinderschutz müsse bereits viel früher ansetzen.