75 Jahre Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau

S. Sauer

Am 27. Januar 1945 fand die Rote Armee in Auschwitz-Birkenau 7.600 Überlebende, 650 Leichen, mehr als 800.000 Herrenanzüge, mehr als 800.000 Damenmäntel und Kleider, 44.000 Paar Schuhe und mehr als 7 Tonnen menschliches Haar.

     Auschwitz ist zum Synonym für millionenfachen Mord geworden, für Folter und Menschenversuche, für eine bis ins letzte geplante Vernichtungsmaschinerie - für Unmenschlichkeit schlechthin. Die industrielle Tötung von Millionen von Menschen, die nach den Regeln der Bürokratie zweckrational und routinemäßig vollzogen wurde, ist eine unfassbare Perversion.

     Im Januar 1996 führte der Bundespräsident Roman Herzig in seiner Proklamation zum Gedenktag aus: „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“

     In deutschem Namen wurde unfassbares Leid in die Welt gebracht. Für die eigentlichen Untaten werden wir Nachgeborenen heute, werden zukünftige Generationen nicht verantwortlich gemacht. Die Verantwortung dafür, dass sich Nationalsozialismus, Krieg, Völkermord und das Erstarken der nationalsozialistischen Widergänger nicht wiederholen, bleibt ungebrochen; — heute und an jedem anderen Tag müssen wir uns Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und jeder Form von Menschenfeindlichkeit lautstark entgegenstellen.

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