Strafverschärfung bei sexueller Gewalt gegen Kinder bedeutet nicht gleich weniger Missbrauch

Grit Evelyn Krebs

Angesichts der neuesten Entwicklungen zu den beabsichtigten Strafverschärfungen bei sexueller Gewalt gegen Kinder, die durch die Justizministerin Katy Hoffmeister und Innenminister Lorenz Caffier auch in Mecklenburg-Vorpommern befürwortet werden und laut deren Ankündigung auf der nächsten Justizministerkonferenz durch Mecklenburg-Vorpommern eingereicht werden:

Allein der Ruf nach höheren Strafen bei sexueller Gewalt gegen Kinder wird keine präventive Wirkung haben und so sexuellen Missbrauch an Kindern verhindern. Gerade dies ist aber notwendig, gerade in einem Land, in dem bundesweit gesehen überdurchschnittlich viele Kinder Opfer von sexueller Gewalt werden.

Vielmehr müssen auch die präventiven Angebote aufeinander abgestimmt werden. Deshalb haben wir mehrfach gefordert, dass die Landesregierung das seit 2016 bestehende Landesprogramm Kinderschutz überarbeitet, neue Angebote aufgenommen und aufeinander abgestimmt werden.

Der innenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Peter Ritter führt dazu weiter aus:

Es reicht nicht nur, wenn der Innenminister bei sexueller Gewalt gegen Kinder immer nur nach mehr Vorratsdatenspeicherung ruft. Vielmehr bedarf es innerhalb Polizei mehr Personal in diesem Bereich. Zudem müssen die derzeitig tätigen Beamtinnen und Beamten in diesem hoch emotionalen Bereich endlich mehr psychosoziale Betreuung erfahren.